Ästhetische Praxis 2

«Vollständige Durchdringung aller Elemente eines musikalischen Werks, von der Großform bis zur Einzelschwingung mit dem Ergebnis kontinuierlicher Variabilität und unendlicher Formbarkeit des Klangs ist Gottfried Michael Koenigs ästhetischer Fluchtpunkt.

Um ihn kreisen sämtliche Schriften. Ganz gleich, ob es sich um Tagebuchnotizen, Werkkommentare, Vorlesungen, Interviews, Rundfunkfeatures oder Analysen zu fremden Werken handelt: immer geht es dem 1926 geborenen, führenden Komponisten elektronischer und programmierter Musik um Vergewisserung, Erklärung, Erweiterung und Vermittlung des schon in den frühesten Aufsätzen sich bekundenden Interesses, die unerfaßten, der ästhetischen Bewältigung noch entzogenen, bloß konventionell gegebenen Dimensionen der Musik auf der Höhe des in der kompositorischen Vorstellung bereits Antizipierbaren zu gestalten.» (Bernhard Uske, Positionen 19, Mai 1994)

«Ohne Zweifel haben die Schriften Koenigs für unsere Epoche zentrale Bedeutung, und ihre Lektüre wird in Bälde als unverzichtbar gelten allen, die sich mit der Musik der jüngeren Vergangenheit beschäftigen» (Till A. Körber, Musik & Ästhetik 6/1998)