(15.10.2021)
Ab ca. fünf Jahren kann man gut mit dem Hackbrettspiel beginnen – Carl Orff hatte es einst sogar für sein Instrumentarium vorgesehen! Nach oben gibt es eigentlich keine Grenze, viele beginnen erst im Ruhestand mit dem Hackbrett und verwirklichen sich damit einen lange gehegten Traum. Als Kind lernt man immer etwas leichter, doch sind in jedem Alter noch bemerkenswerte Fortschritte erreichbar.
In der Volksmusik waren früher selten Noten vorhanden, die Noten wurden nach Gehör erlernt. Wer das auch heute noch kann, ist in vielen Musizierrunden im Vorteil. Das Blattspiel nach Noten stellt außerdem eine größere Herausforderung dar als z.B. beim Klavier, da das Hackbrett beim Spielen nur indirekt durch die Schlägel berührt wird.
Neben dem in Deutschland und Österreich gebräuchlichen Salzburger Hackbrett gibt es eine Vielzahl anderer Hackbrettinstrumente, wie das ungarische Cimbalom, das Appenzeller Hackbrett oder das amerikanische Hammered Dulcimer. Bei jedem dieser Instrumente befinden sich die Töne an anderer Stelle, die Anschlagtechnik ist jedoch vergleichbar. Die spezifische Tonanordnung des Salzburger Hackbretts findet sich außerdem beim Hölzernen G’lachter wieder.
Wer Probleme mit den Augen hat, muss erst lernen, bei den vielen Saiten den Überblick zu behalten, oder er wählt ein Instrument mit stark kontrastierender Decke. Ansonsten gibt es keine besonderen Voraussetzungen: Für junge Leute gibt es speziell auf ihre Größe abgestimmte Kinderhackbretter.
Meist wird man ‚vom Instrument gerufen‘, entweder durch das Klangerlebnis oder beim ersten Ausprobieren! Andere Fähigkeiten oder Einschränkungen sind nicht so wichtig.
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YouTube-Inhalte anzeigenEs sind noch viele gebrauchte Instrumente in Umlauf (teilweise noch aus DDR-Produktion), die im mittleren dreistelligen Bereich zu haben sind. Neue Hackbretter kosten zwischen ca. 1.000,- und 2.500,- Euro.
Spezielle Einsteiger- oder Profiinstrumente gibt es dabei nicht. Der Unterschied liegt in der Bauweise (Schichtholz oder Massivholz) und dem daraus resultierenden Klangcharakter. Hackbretter ‚von der Stange‘ gibt es nicht, sie werden direkt von Zupfinstrumentenbaumeistern hergestellt. Daher ist der Wertverlust bei guter Pflege gering. Gebrauchte Klassiker von Alfred Pichlmair oder Reinhard Hoppe werden oft händeringend gesucht.
Das Aufziehen neuer Saiten, die Wartung der Wirbel oder der Austausch der Dämpffilze sind sehr selten nötig, daher halten sich diese Kosten im überschaubaren Rahmen.
Der komplette Wechsel der Saiten ist je nach Nutzung alle drei bis zehn Jahre einmal fällig. Hin und wieder kommt es vor, dass einzelne Saiten schnarren oder die Dämpfmechanik nicht mehr richtig arbeitet. Wenn Hausmittel wie Filzstreifen nicht helfen, sollte der Instrumentenbauer ran.
Es gibt Koffer und Taschen für Hackbretter. Für die größeren Tenorhackbretter bieten sich zusätzlich Transportwagen für längere Fußwege an. Treuer Begleiter ist normalerweise auch der Hackbrettständer, da dieser oft individuell an den Spieler angepasst ist.
Ja, da die Töne alle schon da sind und man keine schwierigen Atem- oder Bogentechniken erlernen muss. Allerdings sollte man auf die richtige Höhe des Hackbrettständers achten, um Schulter- und Rückenproblem zu vermeiden. Es lohnt sich, irgendwann auch eine Lehrkraft aufzusuchen, denn es gibt so manchen Kniff, der das Spielen erheblich erleichtert. Einige Hackbrettschulen sind für den Unterricht im Selbststudium ausgelegt, z.B. das Neue Schulwerk für Hackbrett 2 von Karl-Heinz Schickhaus.
In den verschiedenen Hackbrettschulen finden sich Etüden für Anfänger. Tonleiter- und Kadenzübungen sind immer eine gute Sache, um das System der Tonanordnung beim Hackbrett zu verstehen. Das ist so logisch wie wohl bei keinem anderen Instrument und hilft daher sehr in Sachen Musiktheorie.
Leichte, mit Filz bezogene Schlägel sind etwas leiser als die sonst verwendeten Holz- oder Lederschlägel. Ist ein Dämpfmechanismus am Instrument, kann auch mit ‚angezogener Handbremse‘ leiser geübt werden.
Das Hackbrett wird meist mit Schlägeln angeschlagen oder mit den Fingern gezupft. Spezielle Techniken sind Fingerringe, Bottleneck oder auch mal ein Tischtennisball.
Wer bereits Erfahrung mit anderen Instrumenten hat, sucht sich innerhalb von Minuten schon die ersten Melodien auf dem Hackbrett zusammen. Oft kommt es bei den ersten Stücken nicht auf besondere Technik, sondern auf die Merkfähigkeit des Spielers an.
Ein gern gewähltes Volkslied für den Anfang ist „Ist ein Mann in' Brunn' gefallen“. Klassiker aus dem Volksmusikbereich sind die Brunnleitl-Polka und der Barti-Landler. Aus der zeitgenössischen Musik hat sich „Hemmaleia“ von Jörg Lanzinger zum beliebten Vorspielstück für Anfänger entwickelt.
Die Stücke der Schönauer Musikanten sind bis heute Hits in der Stubenmusik, da in der Originalbesetzung ebenfalls ein Hackbrett vertreten ist. An den Sonaten von Carlo Monza und Melchior Chiesa für das Salterio, den Vorfahr des heutigen Hackbretts, kommt niemand vorbei.
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YouTube-Inhalte anzeigenHeute habe ich zahlreiche Lieblingsstücke, zum Beispiel die „Folias de Espana“ für die spanische Variante des Salterio:
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YouTube-Inhalte anzeigenDie Stücke und Arrangements von Rudi Zapf und Wolfgang Neumann sind legendär und haben mich damals zum Hackbrett gebracht:
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YouTube-Inhalte anzeigenDas Hackbrett freut sich immer über Gesellschaft! Aufgrund der begrenzten Lautstärke bieten sich Kammermusikbesetzungen mit anderen Saiteninstrumenten, aber auch mit Flöte oder Geige an. In den letzten Jahren haben sich auch immer wieder reine Hackbrettorchester formiert.
Auch im klassischen Orchester ist das Hackbrett immer wieder besetzt, zum Beispiel bei der Filmmusik von Der Herr der Ringe oder Gladiator. Hin und wieder machen auch Bands mit Hackbrett von sich reden, zum Beispiel Impala Ray oder MarieMarie. Das sollte unbedingt noch mehr Nachahmer finden!
Meist ist das Hackbrett Melodieinstrument, es kann aber auch harmonische wie rhythmische Begleitpatterns zwischen Keyboard und Schlagzeug spielen.
Das Hackbrett erklingt immer unter den Händen einer bayerischen Ureinwohnerin in Tracht am Küchentisch in einer gemütlichen Berghütte. Und sie kann natürlich auch den „Dritten Mann“ spielen – das Hackbrett ist doch eigentlich das gleiche wie eine Zither?!
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zu Stretta Music Weltweit wechseln auf Stretta Music Italien bleibenIch spiele seit meinem 14. Lebensjahr Hackbrett. Darauf aufmerksam geworden bin über die Sendung Schmankerl mit der Musik von Rudi Zapf im Radio auf Bayern 1. In der 2. Volksschulklasse hatte ich außerdem eine Lehrerin, die uns beim Singen mit dem Hackbrett begleitet hat.
Ich konzertiere europaweit als Solist und mit verschiedenen Ensembles und war als Lehrbeauftragter an den Universitäten von München und Salzburg tätig. In diesem Jahr bin ich auf zwei Veröffentlichungen zu hören: Mit meiner Gruppe, dem Lanzinger Trio, auf dem Album Hanoi und auf dem Debüt Zeitlang der Black Metal Band Gràb.