KV 411
Das Adagio KV 411 entstand 1784. In diesem Jahr wurde Mozart in eine der zahlreichen Wiener Freimaurerlogen aufgenommen. So lag es für ihn nahe, für deren Zeremonien verschiedene Musikstücke zu verfassen, wie auch das Adagio B-Dur für zwei Klarinetten und drei Bassetthörner. Der Klarinettist Anton Stadler, ein Freund und Logenbruder Mozarts, spielte hervorragend dessen Lieblingsinstrument, das Bassetthorn. Als eine Art "Tenorklarinette" wurde es erst um das Jahr 1760 entwickelt und eignete sich durch seine dunkle, geheimnisvolle Klangfarbe besonders gut als "Logeninstrument". Da die Mozartsche Freimaurermusik höchstwahrscheinlich für ein größeres Klarinettenensemble geschrieben wurde, bietet es sich an, das Adagio auch in seiner Bearbeitung für Saxophone sowohl solistisch als auch chorisch zu besetzen. Die Andeutung freimaurerischer Klopfzeichen im Rhythmus des Stücks könnte ein Hinweis auf seine Verwendung als feierliche Eröffnung einer Logensitzung sein. (Annette Kutzer)
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