Auf die Besen gehüpft

Seit Wochen schon putzt und poliert die alte Moorhexe an ihrem Flugbesen herum.

Ein langer Ritt steht ihr bevor, ein Flug in hohem Bogen durch die Schichten des Himmels und dann hinunter in die östlichen Wälder.

Der Winter war kalt und der Frühlingsanfang grau und nass; aber seitdem ihr die Einladung der Yesi Baba an drei Eulenfedern genau vor die Füße geschwebt ist, fühlt sie sich wie ein glückliches Hexenkind, dem Jahreszeit und Wind und Wetter völlig gleichgültig sind.

Genau vor die Füße:

Walpurgisnacht diesmal bei mir · Huflattich und Kresse mitbringen · In Zorn und Begeisterung · Yesi Baba · P. S. Bezahl die Eule, hatte keine Mäuse mehr!

Wunderbar sind die Feste der alten Hexengöttin. Die „Ewigen“ werden kommen, die kaum noch erwähnten aus dem Wasser der Urzeiten, die aus den Märchen und den steinalten Geschichten und die „Jetzigen“ aus der laut gewordenen Welt: die Kräuterfrauen von überall her und die allwissenden Heilerinnen aller Landschaften.

Feen und Elfen aus Gärten und Wäldern, Nixen aus allen Gewässern, Trolle und Wichtel aus den Bergen, Schamanen aus allen Weltgegenden, die ehrwürdigen Baumgötter und alle den Planeten heiligen irdischen Tiere werden kommen und in Freude und Übermut die Walpurgisnacht feiern, in der alle Zaubermächte wirksam sind.

Grüne Kräutersuppe werden sie kochen im großen Kessel der Baba, tanzen werden sie auf dem großen Wolkenberg, der sich aus dem struppigen Wald der Baba erhebt. Zauberlieder werden sie singen, dass es in die benachbarten Galaxien hinüberklingt.

„Dreihn muss du di,“ sagt die alte Moorhexe, „eers wenn’n sik dreiht, kummt dor wat bi rut!“

Und nun macht mit und singt und dreht euch!