Längsschnitte von Aida bis Zaccaria
Alle Opern Verdis, die Sie kennen (oder noch nicht kennen) sind Glieder einer rastlosen Entwicklung: 27 Opern, entstanden in fast 60 Jahren, zeugen vom unentwegten Wechsel der Visionen des Komponisten. Sie haben Verdi in seinem Jahrhundert zur Identifikationsfigur der Musik Italiens gemacht.
"Längsschnitte" heißt hier, einzelne Aspekte durch diesen langen Zeitraum zu verfolgen. Wie fand Verdi Stoffe, die vom Typ spanischer Ehr-Klamotten zu den Psychodramen Schillers und Shakespeares führen? Wie entwickelte er die Ensembles, die Liebesduette, das "hohe C" vom bloßen Belcanto-Stolz zur kunstvollen Überhöhung symphonischer Gewebe? Seit wann rücken Ausgegrenzte ins Zentrum der Handlung, von Zigeunern zum Aussteiger "Lord" Falstaff? Warum schalten Konservative den jungen Verdi "grob und laut", den reifen Verdi mit dem grenzenlosen Arsenal seiner Ausdrucksmittel einen "Wagner-Epigonen"? Wie entwickelte sich der Mensch Verdi - verschlossen, harsch, vom Schicksal geprüft - zwischen dem geliebten Landgut Sant" Agata und der "zweiten Heimat" Paris? Wie der Dirigent, der Regisseur Verdi? Warum setzt der Revolutionär von 1848 im Alter statt des früheren Feindbilds Österreich (hellsichtig!) Preußen ein? Erst in jüngster Zeit zutage geförderte Dokumente sind einbezogen, so aus dem Verdi-Archiv Parma.
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