8 Hindernisse beim Blockflöte spielen

und wie Du sie leicht überwindest

von Vera Petry (31.07.2023)

Blockflöte Next Level

Du spielst schon etwas länger Blockflöte? Mit dem Videokurs Blockflöte Next Level kannst Du Dein Blockflötenspiel zukünftig selbst in die Hand nehmen und Dein Können immer weiter aufbauen. Schritt für Schritt, systematisch aufgebaut und kompakt vermittelt Dir Vera Petry alle Grundlagen des fortgeschrittenen Blockflötenspiels, von der Verbesserung der Fingerfertigkeit bis zur Gestaltung eines schönen Klangs.

Ärgerst Du Dich manchmal, dass Deine Blockflöte zu den unpassendsten Momenten heiser wird, dass Deine hohen Töne nicht klappen wollen oder Deine Finger verkrampft sind?

Blockflöte spielen wird immer komplexer, je weiter Du fortgeschritten bist. Wie bei jedem anderen Instrument auch, gilt es eine Vielzahl an technischen und musikalischen Faktoren zu beachten.

Wenn Du nicht wie gewünscht vorankommst, kann es aber auch sein, dass Du Dir selbst ein paar kleine Hindernisse in den Weg gestellt hast, ohne es zu wissen.

Welche 8 möglichen Hindernisse das sein könnten und wie Du sie einfach aus dem Weg räumen kannst, um schneller Fortschritte zu erzielen, möchte ich Dir im Folgenden beschreiben.

1. Anwärmen vergessen

Du übst gerade an Deinem Lieblingsstück, aber nach wenigen Minuten klingt Deine Blockflöte schon wieder heiser und verstopft?

Das kannst Du verhindern, indem Du das Mundstück Deiner Blockflöte vor jedem Spielen ein paar Minuten in der Hand oder an Deinem Körper aufwärmst. Die Heiserkeit entsteht nämlich dadurch, dass Dein warmer Atem in die kalte Blockflöte strömt und durch den Temperaturunterschied Kondenswasser im Windkanal entsteht. Nimm Dir also vor jedem Spielen 5 Minuten Zeit, um Deine Blockflöte auf Atemtemperatur zu bringen.

Sollte sie sich dennoch ständig verstopfen, kannst Du Anti-Kondens-Tröpfchen ausprobieren oder die Blockflöte mal zum Flötenbauer bringen.

2. Atemlos

Du spielst voller Elan los und stolperst gleich über eine bestimmte Stelle in Deinem Stück, obwohl diese gestern noch geklappt hat?

Der Grund dafür könnte sein, dass Du Dir keine Zeit zum bewussten Einatmen genommen hast. Wenn Du ruhig und tief einatmest, kannst Du Dich besser konzentrieren, Deine Finger sind lockerer und Dein Blockflötenspiel klingt schöner. Deshalb ist das Einatmen mindestens so wichtig wie das Spielen selbst. Versuche einmal, Dir geduldig den ersten Takt Deines Stückes innerlich vorzustellen und atme tief ein, bevor es losgeht.

3. In einem Rutsch

Jetzt übst Du das neue Stück schon zum wiederholten Mal, und trotzdem spielst Du noch dieselben Fehler?

Möglicherweise liegt es daran, dass Du übst, indem Du das gesamte Stück von vorne bis hinten durchspielst oder immer wieder von vorne anfängst, sobald Du über eine schwierige Passage gestolpert bist.

Um keine Zeit und Energie zu verschwenden, ist es jedoch besser, wenn Du herausfindest, welche Töne oder Griffverbindungen im Einzelnen Dir Sorgen bereiten, und diese dann gesondert übst.

Ist es vielleicht nur der Wechsel vom H zum Cis und klappen die Töne darum herum? Übe dann wirklich mal nur diesen einzelnen Griffwechsel. Wenn Du sehr konzentriert bist, gelingt es Dir bestimmt auch, diesen mindestens 7 Mal nacheinander fehlerfrei zu schaffen – dann hat Dein Gehirn die richtige Version wahrgenommen.

4. Mal probieren...

Eine neue Sonate, wie schön! Du probierst ein paar Takte… und es klingt irgendwie enttäuschend?

Dann achte doch mal darauf, wie Du dabei bläst und wie Deine Blockflöte klingt. Es kann nämlich gut sein, dass Du das „Probieren“ unbewusst assoziierst mit vorsichtigem und leiserem Blasen, aus Angst vor Fehlern. So nimmst Du jedoch unbewusst Dein eigenes Spiel als unsicher wahr und wirst dadurch selbst unsicher, und prompt klappt es nicht so gut.

Also höre Dir selbst und Deinem Klang so gut wie möglich zu und blase in die Blockflöte hinein wie sonst auch, wenn Du etwas zum ersten Mal „probierst“.

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Vera Petry |

Website: https://flautodolce.info/

Seit Vera Petry denken kann, ziehen Blockflöten und Tasteninstrumente sie magisch an. Sie hat Blockflöte und Cembalo als Hauptfach in Deutschland und den Niederlanden studiert: Ihre pädagogische Ausbildung auf der Blockflöte erhielt sie in Saarbrücken an der Hochschule für Musik Saar.

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5. Mal schauen...

Ein tiefer Ton spricht nicht gut an, obwohl Du genau geschaut hast, ob alle Finger der rechten Hand richtig auf ihren Löchern liegen? Du hast Deine Blockflöte quer gehalten, um Deine Finger zu begutachten und sie akkurat auf die Löcher zu legen, aber beim Spielen ging es trotzdem schief?

Logisch, denn als Du Deine Blockflöte wieder in Spielhaltung gebracht hast, kam die rechte Hand samt Fingern in eine veränderte Position.

Hilfreicher ist es deshalb, wenn Du in Spielhaltung Deine Augen schließt und fühlst, ob jeder einzelne Finger an der richtigen Stelle locker aufliegt und sich Deine Hand entspannt anfühlt.

6. Daumenloch halb geöffnet

Bei den „überblasenen“ hohen Tönen musst Du Dein Daumenloch halb öffnen – stimmt’s?

Nicht ganz, denn wenn man das Daumenloch zu weit aufmacht, kann ein hoher Ton misslingen. Bei den meisten überblasenen Tönen reicht es vollkommen aus, wenn Du Dein Daumenloch nur einen Spalt weit öffnest.

Denke lieber an „fast geschlossen“ als an „halb geöffnet“ – Du wirst erfreut sein über die verbesserte Ansprache Deiner hohen Töne!

7. Maniküre vergessen

Du weißt beim Spielen nicht, was Dein linker Daumen genau macht und wie weit das Daumenloch geöffnet ist?

Die Position des linken Daumens und die Größe der Öffnung des Daumenlochs sind verantwortlich für das Gelingen der hohen Töne. Sehen kannst Du das beim Spielen natürlich nicht, aber fühlen – es sei denn, Dein Daumennagel ist zu lang. Dann fehlt Dir der direkte Kontakt Deines „Fleisches“ zum Rand des Lochs, weil der Nagel diesen verhindert. Du hast dann kein Gefühl dafür, wie weit das Daumenloch genau geöffnet ist und kannst Deine Position nicht bewusst korrigieren.

Ist Dein Daumennagel hingegen kurz geschnitten, berührst Du mit Deiner Haut und Deinem Nagel den Rand des Grifflochs und hast wieder die Kontrolle.

8. Falsch herum gedacht

Versuchst du, hohe Töne lauter zu blasen, wenn sie nicht klappen, und tiefe Töne leiser?

Mach es mal genau umgekehrt! Tiefe Töne können nämlich in der Regel eine große Luftmenge vertragen, damit sie voll und rund klingen. Der Kniff ist, die Luft ohne großen Druck in die Blockflöte strömen zu lassen, so als ob man in ein großes Ofenrohr ohne Widerstand bläst – da geht ordentlich was rein!

Umgekehrt verhält es sich bei hohen Tönen. Diese klingen edler, klarer und besser gestimmt, wenn Du nicht so laut bläst, dafür aber sehr schnell. Stell Dir vor, Du würdest einen kleinen Pfeil abschießen: der Moment des Abschusses ist Dein Zungenstoß und der Pfeil Dein Luftstrom.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung! Mehr Tipps erhältst Du in meinem Videokurs Blockflöte Next Level. Ich freue mich, wenn Du einmal vorbeischaust!

Noten für Blockflöte

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