Diese Ausgabe ist das Ergebnis von Harald Vogels langjähriger Tätigkeit als Organist und Wissenschaftler. Der Notentext beruht auf einer Neubewertung der Handschriften des 17. und 18. Jahrhunderts, die freie Orgel- und Clavierwerke von Buxtehude enthalten. Sie entstanden in einer Phase des Übergangs von der traditionellen Buchstabentabulatur zur heute noch üblichen Liniennotation. Durch Übertragungen in die Liniennotation war der Herausgeber mit einer hohen Fehlerquote konfrontiert, die er in den Einzelanmerkungen sorgfältig analysiert. Bei der Erarbeitung wurde die Spielpraxis nie aus den Augen gelassen, doch wird das Bild der Quellen nicht verfälscht (z. B. durch überflüssige Pausen, nicht quellenkonforme Balkungen oder die unhistorische Anpassung der Taktarten), sondern bleibt möglichst nah an der Kompositionsnotation, der Buchstabentabulatur. Der flexible Einsatz von drei Systemen und die differenzierte Verteilung der Stimmen auf die Systeme erlauben eine Annäherung an die Lesekonventionen der historischen Notationen mit den sich daraus ergebenden Hinweisen zur Handverteilung. Die Edition ist nach Pedaliter- bzw. Manualiterwerken in zwei Bände gegliedert, von denen Band I aus zwei Teilbänden besteht. Der erste Teilband (I/1, EB 9304) enthält das Vorwort und die Praeludien, der zweite Teilband (I/2, EB 9305) die Toccaten, Ostinatowerke, alternative Fassungen sowie einen umfangreichen Kritischen Bericht. Band II (EB 9306) enthält die freien Orgel- und Clavierwerke (manualiter) Buxtehudes mit den dazugehörigen Textteilen (Vorwort und Krit. Bericht). In dieser Edition wird ein Notentext präsentiert, der die nicht quellenkonforme Detailuniformität vermeidet. Es gibt jedoch viele Beispiele von Übertragungs- und Flüchtigkeitsfehlern, die in einer methodischen Systematik analysiert werden.