Die körperliche Wirklichkeit der Töne
Mit Essays zu einer Erlebnis– und Focusing-orientierten musikalischen Praxis
In der Regel gehen wir davon aus, dass der Ursprung des Musikalischen identisch ist mit dem Erklingen von Tönen. Bevor das jedoch der Fall ist, findet im Innern des Menschen ein Ausdrucksprozess statt, der unhörbar verläuft, aber dem Körpergefühl und Resonanzempfinden zugänglich ist. Eine anthropologische Grundlegung des Musikalischen hat von dieser "prätonalen" körperlichen Wirklichkeit auszugehen.
Diesen Prozess von der ersten klanglichen Regung bis zum erklingenden Ton versucht der Autor mithilfe der Focusing-Methode zu erhellen, einer Methode, die darauf angelegt ist, in die tiefsten Bereiche inneren Erlebens vorzuspüren und zu Anschaungen zu führen, die diesen Namen wirklich verdienen: Durch partielle Verschmelzung mit dem inneren Erleben bestimmter Lebenssituationen (wie sie auch das Musikalische mit sich bringt) kann es zu Bedeutungen kommen, die sich als "begriffene Erfahrungen" direkt aus dem Erleben ableiten.
Der Autor, Musikwissenschaftler und Tiefenpsychologe, kommt zur Auffassung, dass der ungreifbare fluidale Reichtum des Musikalischen, darin keiner anderen künstlerischen Form vergleichbar, sich nur dem spürenden resonanzhaften Erleben erschliesst.
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