Seit dem 12. Jahrhundert waren Lesungen der Passion mit verteilten Rollen verbreitet, dazu wurden wohl die Passionstöne genutzt. In dramatischer Weiterentwicklung waren Hymnen, Responsorien und Antiphonen, bald auch eigene Melodien eingefügt. In dieser Form hielten sich die Passionsspiele bis ins 16. Jahrhundert.
Ursprünglich wurde die Passion nach Matthäus am Palmsonntag gelesen, nach Markus am Dienstag der Karwoche, nach Lukas am Mittwoch und nach Johannes am Karfreitag, wo sie heute noch beheimatet ist. Matthäus und Johannes sind an den jeweiligen Tagen auch heute noch beheimatet, die katholische Kirche liest am Palmsonntag abwechselnd jedoch auch die anderen drei Passionen.
Die Zahl der Vertonungen ist Legion, und so finden Sie bei uns mit Sicherheit auch abseits der bekannten Bachschen Passionen das passende Werk für Ihren Chor – von der einfachen Choralpassion über Werke ohne und mit Instrumentalbegleitung bis hin zum Musical Jesus Christ Superstar von Andrew Lloyd Webber. Besonderheiten stellen die Vertonungen des Passionstextes von Barthold Heinrich Brockes, die sogenannten Brockes-Passionen und der Sieben Letzten Worte Jesu am Kreuz dar, denen wir darum jeweils eigene Rubriken gewidmet haben.