Edition Schott
Die fünf Streichquartette von Jörg Widmann sind wie jene seines Lehrers Wolfgang Rihm kurzgefasste Studien. Einzeln aufgeführt steht der jeweilige technische und ästhetische Kerngedanke im Vordergrund. Als Zyklus aufgeführt nähern sie sich dagegen der bekannten klassischen Mehrsätzigkeit an. Thema des 1. Streichquartetts ist das Beginnen schlechthin: in einer Introduktion verwandeln sich Pressklänge erst mühsam in Flageolette. Dann ist es die Bratsche, das 'Stiefkind' der Streichquartettliteratur, die die musikalische Arbeit aufnimmt und bestimmt. Den Schlusspunkt setzt eine anspruchsvolle, achtstimmige Doppelgriff-Polyphonie aller Instrumente.