Tipps & Tricks zum Thema Üben

In dieser Reihe geben wir dir hilfreiche Tipps und praktische Tricks zum Üben an die Hand.


Wie Sprache dich auf deinem Instrument voranbringt!

(04.11.2021)

Unser Sprachzentrum ist im Gehirn bestens mit vielen weiteren Zentren vernetzt. Daher eignet sich Sprache und die damit ausgelöste Vorstellung vom Gesagten sehr gut, um zum Beispiel komplizierte Tonfolgen bessere zu verinnerlichen.

Wenn du zum Beispiel einen Notenschlüssel (Bass oder Tenor) lernen musst, kommst du sehr schnell voran, indem du dir ein Musikstück vornimmst und alle Töne, die vorkommen, mit Notennamen rhythmisch auf langsamen Vierteln laut vorliest. Das ist anfangs mühsam, doch schon nach wenigen Tagen kannst du den neuen Schlüssel tatsächlich lesen und du weißt sofort die Notennamen.

Auch schwierige Tonfolgen lassen sich durch lautes, rhythmisches Aussprechen sehr schnell lernen. Wenn es auf deinem Instrument macht, kannst du gleich noch den den Griff dazu aussprechen.

Kurz das Instrument absetzen, ein paar Mal die Tonfolge und den Griff rhythmisch und laut aussprechen, dazu gern auch ‚trocken‘ auf dem Instrument greifen: schon flutsch es wesentlich besser beim Spielen.

Das rhythmische Raster dabei ist ein sehr wichtiger Aspekt. Es ist manchmal gar nicht so leicht, beim Aussprechen im Tempo zu bleiben. Das erfordert richtig Denkarbeit. Wenn du dann wieder normal liest und spielst, fällt es dir wesentlich leichter, deine Töne zu lesen, zu greifen und zu spielen.

Lautes Zählen ist unter Schlagzeugern ein beliebtes Mittel, um den Schwierigkeitsgrad erst etwas zu erhöhen und das Spielen am Ende leichter zu machen.

„eins-e-und-e, zwei-e-und-e, drei-e-und-e, ...“

Viel Spaß beim Ausprobieren!


Wie Singen dich auf deinem Instrument voranbringt!

(07.10.2021)

Die Stimme ist ein Instrument, das wir immer dabei haben. Unsere Stimme ist der direkteste Weg zu unserer Ton- und Klangvorstellung. Du musst kein besonders guter Sänger sein, um dieses Instrument für dich zu nutzen.

Für Bläser ist diese Verbindung vielleicht am unmittelbarsten. Bevor du eine schwierige Stelle fünfmal verhaust, halte besser kurz inne und versuche, die Töne so genau wie möglich mit deiner Stimme zu treffen. Singe zunächst alle Töne gaaanz langsam und einzeln, danach mit Rhythmus und allmählich mit Tempo. Du wirst sehen, dass du die Stelle auf einmal auch spielen kannst, wenn du sie singen kannst. It's magic!!

Das liegt daran, dass du durch das Singen eine sehr klare Vorstellung von deinen Tönen bekommst. Und was du dir vorstellen kannst, kannst du mit den richtigen Griffen auch auf deinem Instrument spielen.

Auch als Schlagzeuger kannst du diesen Effekt für dich nutzen. Du kannst zum Beispiel eine Rhythmussprache wie TaKeTiNa oder Kanakol lernen oder deine Rhythmen einfach beatboxen! Durch deine Stimme wird deine Vorstellung vom Rhythmus präsent und die Umsetzung auf deinem Instrument wird dir wesentlich leichter fallen.

Auch Pianisten oder Gitarristen (besonders im Jazz) singen gern ihre Melodien mit. Die Stimme kann helfen, eine bessere Vorstellung von der Gestaltung ihrer Linien und Soli zu entwickeln. Probier es aus und entdecke dieses mächtige Übe-Tool für dich – deine Stimme!

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Bringe dein Üben mit Pausen voran!

(25.08.2021)

Inzwischen wissen Neurobiologen, dass das Gehirn Pausen beim Lernen braucht, um neue Verknüpfungen zu bilden. Wir können vier wichtige Arten von Pausen unterscheiden.

  • Mikropausen: Nach einer Phrase, einem Durchlauf, einer Übung oder Etüde helfen bereits kurze Pausen von 10 – 20 Sekunden dem Gehirn, das gerade Gelernte zu sortieren und zu verknüpfen.

  • Kurze Pausen: Wenn du hochkonzentriert übst, driftet deine Aufmerksamkeit schon nach wenigen Minuten immer wieder weg. Nach spätestens 15 Minuten ist dein Kopf vielleicht schon mit dem Mittagessen von morgen beschäftigt, statt mit der Etüde vor dir. Jetzt ist es Zeit für ein paar Minuten Pause. Steh auf, laufe herum, singe oder improvisiere ein wenig, beschäftige dich mit etwas anderem – danach kannst du frisch zurück ans Werk.

  • Lange Pausen: Selbst wenn du genügend kurze Pausen machst, werden dein Körper und dein Geist nach etwa 90 Minuten allmählich müde. Wenn du über diesen Punkt hinaus übst, riskierst du, unnötige Verkrampfungen von müden Muskeln und überreizten Nervenbahnen mit zu üben. Auf lange Sicht kann so ein Raubbau an deinem Körper zu ernsten Spielproblemen, bis hin zur fokalen Dystonie, führen. Besser ist es, längere Pausen einzulegen, sobald dein Kopf oder dein Körper müde werden, und später am Tag, wieder erholt, weiter zu üben.

  • Schlafpause: Ausreichend gesunder Schlaf ist vielleicht die wichtigste Pause für dich! Im Schlaf verarbeitet dein Gehirn alles, was du am Tag erlebt hast. Auch motorische Prozesse werden gefestigt und wandern ins Langzeitgedächtnis. Schlafmangel ist ein regelrechter Killer für deine Lern- und Leistungsfähigkeit.

Die perfekte Einschlafhilfe findest du natürlich bei Stretta: Schlaflied – Noten & Downloads. ;-)


Wie funktioniert variables Üben?

(04.08.2021)

Manchmal hast du eine wirklich knifflige Stelle vor dir und kommst nicht so recht voran. Hier kann dir variables Üben helfen. Die Idee dahinter ist, dass du dich der Stelle auf verschiedene Weisen und mit allen Sinnen zu nähern versuchst. So kannst du:

  • deine Töne zum Beispiel erstmal singen (sehr effektiv!);
  • die Notennamen einer komplizierten Tonfolge laut aussprechen, während du sie greifst;
  • die Stelle legato und lyrisch spielen, obwohl sie eher marcato und kraftvoll sein soll;
  • sie unterschiedlich rhythmisieren, zum Beispiel triolisch oder mit einer punktierten Achtel und einer Sechzehntel;
  • sie auf- oder abwärts transponieren;
  • beim Üben abwechselnd bewusst hören, fühlen oder hinschauen.

Denk dir eigene Varianten für ein und dieselbe Stelle aus. Deiner Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Je mehr Versionen du von derselben Stelle spielst, desto leichter wird sie für dich allmählich im Original.

Am Ende sparst du mit dieser Technik sogar richtig Zeit! Denn das Gehirn lernt schneller, je mehr unterschiedliche Eindrücke es von einer Sache bekommt. Und Spaß macht das Ganze auch noch...

Work smart, not hard! ;-)


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