Pièce op. 189

Mel Bonis' Pièce pour flûte et piano, Opus 189 ist ein Zeugnis für das bemerkenswerte Talent und den Beitrag von Mélanie Hélène "Mel" Bonis zur französischen Musikgeschichte des späten 19 Jahrhunderts. Wie ihre Zeitgenossinnen Cécile Chaminade, Lili Boulanger und Augusta Holmès sah sich Bonis mit den Herausforderungen einer weiblichen Komponistin in einer von Männern dominierten Branche konfrontiert und verwendete das Pseudonym Mel Bonis, um ihr Geschlecht zu verschleiern.

Sie kämpfte darum, sich als Studentin am Pariser Konservatorium, dann als Hausfrau - durch eine arrangierte Ehe - und schließlich als Komponistin zu etablieren. Trotz der Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war, bleibt das Vermächtnis von Mel Bonis durch ihr umfangreiches Werk, das fast 300 Stücke aus verschiedenen Genres umfasst und das sich durch Präzision, Leichtigkeit und Fluidität auszeichnet, ein Zeugnis für ihren anhaltenden Einfluss auf die französische Musik.

Bonis' Vorliebe für die Flöte, die durch ihre Freundschaft mit dem Flötisten Louis Fleury genährt wurde, führte zu einem reichen Repertoire an Flötenstücken, darunter das berühmte Pièce pour flûte et piano, Opus 189. Dieses Stück wird in der vorliegenden Ausgabe mit einer Einführung in französischer und englischer Sprache durch den Flötisten Bruno Jouard vorgestellt.