Inhalt
- Sonate 1
- Sonate 2
- Sonate 3
- Sonate 4
Nr. 1-4
Basso continuo ausgesetzt
Tommaso Albinoni (1671–1751 in Venedig) bezeichnete sich in jungen Jahren als dilettante, später dann als musico di violino. Wo er seine Ausbildung als Geiger, Sänger und Komponist erhalten hat, ist nicht bekannt. Er wirkte hauptsächlich in seiner Heimatstadt, hatte dort jedoch nie eine feste Anstellung an einer kirchlichen oder höfischen Institution. Um 1720/1722 ist er in München nachweisbar.
Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen Opern und Instrumentalwerke. Die zehn instrumentalen Werkrei-hen, die zu Lebzeiten Albinonis gedruckt wurden, sind für verschiedene Streicherbesetzungen bestimmt. Darüber hinaus sind einige Werke handschriftlich und ohne Opuszahl überliefert. Zu diesen gehören auch 12 vierstimmige Sonaten oder Balletti1 für zwei Violinen, Viola und Basso continuo, die spätestens 1728 entstanden sind. Sie sind in einem vollständigen Stimmensatz in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien und einer Einzelstimme der Violine I2 in der Music Library, University of California, Berkeley, erhalten. Die Streichersonaten wurden von einem unbekannten Bearbeiter für drei Blockflöten und Bass eingerichtet. Diese Blockflötenfassung gelangte vor 1740 in die Musiksammlung des Grafen Rudolf Franz Erwein von Schönborn (1677–1754)3. Genaue Angaben zu den Quellen finden sich auf Seite 25.
Der unbekannte Bearbeiter hat Albinonis Sonaten teils um eine kleine Terz, teils um eine Quarte aufwärts transponiert und die Tonumfänge den Blockflöten angepasst. Allerdings lassen die zahlreichen unkorrigierten Schreib- und Transpositionsfehler in der Blockflötenfassung vermuten, dass aus dieser Handschrift nie gespielt wurde. Für die vorliegende Ausgabe wurde der Notentext nach der Streicherfassung korrigiert. Über die Details informiert der Revisionsbericht, abzurufen unter www.girolamo.de/Revisionsbericht-G12039.pdf
In älteren Bibliographien wird die Bläserfassung der 12 Sonaten gelegentlich Querflöten zugewiesen. Die Stimmen Flauto primo und Flauto secondo sind jedoch eindeutig für f1-Altblockflöten bestimmt. Dies ergibt sich aus mehreren Details der Bearbeitung: So wurden in den beiden Oberstimmen gis1, fis1 und Töne unter f1 vermieden, ebenso das f3, das auf vielen f1-Blockflöten der Zeit vor 1720 schlecht anspricht. Die Partie des Flauto terzo ist für eine c1-Tenorblockflöte gedacht, jedoch eine Quarte höher notiert als sie erklingen soll. Sie war also mit den Griffen der Altblockflöte zu spielen. Diese Notation war im 18. Jahrhundert in Deutschland, England und Frankreich für alle Blockflötengrößen üblich, die nicht in F stehen.
Außer den erwähnten Stimmknickungen in der ersten Blockflöte hat der Bearbeiter in der zweiten und dritten Stimme Oktavversetzungen vorgenommen, damit das f1 bzw. das c1 nicht unterschritten wird. Dies führte gelegentlich zu Stimmkreuzungen mit der Partie der ersten Blockflöte und anderen Stimmführungsproblemen. Einige der Änderungen wurden entsprechend der Streicherfassung rückgängig gemacht. Über die Einzelheiten informiert der Revisionsbericht.
Nr. 5-8
Basso continuo ausgesetzt
für: 3 Blockflöten (AAT), Basso continuo; Bassblockflöte ad lib.
Partitur, Stimmen
Artikelnr.: 659705
Nr. 9-12
Basso continuo ausgesetzt
für: 3 Blockflöten (AAT), Basso continuo; Bassblockflöte ad lib.
Partitur, Stimmen
Artikelnr.: 691141
Biographie
mit thematischem Werkverzeichnis und zahlreichen Notenbeispielen
Buch (Hardcover)
Artikelnr.: 300146